Gibt es ein Rezept für Bestseller?

Der Autor Frank Schätzing und sein Verleger Helge Malchow im Gespräch

»Erfolgreich werden Bücher, wenn sie einen unterirdischen Mentalitätsstrom berühren, der bisher noch versteckt war«, sagt 2010 Helge Malchow, Verleger von Kiepenheuer & Witsch, in einem Interview mit der WELT.

Einen solchen Strom berührt auch Frank Schätzing, als er im Jahr 2004 als Autor zum Verlag Kiepenheuer & Witsch kommt und mit seinem kritischen Ökothriller »Der Schwarm« den Nerv der Zeit trifft. Das Buch wird zu einem sensationellen Bestseller.

In der Folge wird Frank Schätzing der deutsche Erfolgsautor: Ein Jahr lang steht auch das den »Schwarm« ergänzende Sachbuch »Nachrichten aus einem unbekannten Universum« ganz oben auf allen Bestsellerlisten. Von der Zeitschrift bild der wissenschaft wird es als Wissenschaftsbuch des Jahres 2006 ausgezeichnet. Im Jahr 2009 kommt der zweite große Roman »Limit« in die Buchhandlungen, der wie »Der Schwarm« nicht nur deutschland- sondern weltweit Erfolge feiert. Im März 2014 schließlich erscheint sein Thriller »Breaking News«, der erneut ein Bestsellererfolg wird und seinen Weg in andere Länder findet.
Die Gesamtauflage von Frank Schätzings Büchern, die in mehr als 27 Sprachen übersetzt wurden, beträgt mittlerweile rund 8,4 Millionen Exemplare und macht Frank Schätzing zum mit Abstand erfolgreichsten Thrillerautor Deutschlands.

Aber wie geht so etwas? Kann man eine so ungebremste Erfolgsgeschichte planen? Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Und wie kommt Frank Schätzing überhaupt auf seine Thrillerthemen? Gibt es da Initialzündungen, Inspirationsquellen, persönliches Expertentum? Wieviel Recherchen sind nötig, bevor man anfangen kann zu schreiben? Von wem bekommt man all die – teilweise brisanten – Hintergrundinformationen? Wie entstehen die Figuren? Hat Frank Schätzing eine besondere Arbeitsmethode entwickelt? Hat er zwischendrin auch mal keine Lust mehr? Wie mühsam ist der Weg von der Idee über die Vorarbeit und das Manuskript bis zum Buch? Wie lange dauert das alles? Wieviel Arbeit des Lektors steckt eigentlich drin – jetzt mal ganz ehrlich? Und wie und warum kam Frank Schätzing überhaupt zu Kiepenheuer & Witsch? Welche verlegerischen Entscheidungen steckten dahinter?

Darauf und auf viele weitere – auch von den Teilnehmern gestellte – Fragen versuchen Frank Schätzing und sein Verleger Helge Malchow Antworten zu geben. Und gleichzeitig einen spannenden Einblick in den Arbeits(all)tag eines Bestsellerautors und eines Verlagsleiters zu liefern.

Frank Schätzing

Frank Schätzing

© Paul Schmitz

Frank Schätzing, geboren 1957 in Köln, studierte Kommunikation, war Texter in internationalen Agenturen und ist Mitbegründer der Kölner Werbeagentur Intevi. Anfang der Neunziger begann er, Novellen und Satiren zu schreiben und veröffentlichte 1995 den historischen Roman »Tod und Teufel«, der zunächst zum regionalen, später zum bundesweiten Bestseller avancierte. Nach zwei weiteren Romanen und einem Band mit Erzählungen erschien 2000 »Lautlos«, ein politischer Thriller über den Weltwirtschaftsgipfel 1999, den die Presse als »schillernde Momentaufnahme des ausgehenden Jahrtausends« lobte. Im Frühjahr 2004 gelang mit seinem Roman »Der Schwarm« der nationale und kurz darauf auch internationale Durchbruch. Es folgten die Thriller »Limit« (2009) und »Breaking News« (2014). Frank Schätzing lebt und arbeitet in Köln.

Helge Malchow

Helge Malchow

© Kiepenheuer&Witsch

Helge Malchow wurde am 21.5.1950 in Bad Freienwalde/Oder geboren und wuchs in Düsseldorf auf. Nach dem Abitur studierte er an der Universität Köln Germanistik, Sozialwissenschaften und Philosophie. Anfang der 80er Jahre kam er ins Lektorat von Kiepenheuer & Witsch und baute das Taschenbuchprogramm auf. 1993 wurde er Cheflektor. Nach dem Ausscheiden von Dr. Reinhold Neven DuMont trat Helge Malchow am 1.1.2002 dessen Nachfolge als verlegerischer Geschäftsführer an. 2005 wurde er zum Verleger des Jahres gewählt.

 

LIVE AUF DER LBC16

Gibt es ein Rezept für Bestseller?

mit Frank Schätzing und Helge Malchow

Wann?
17:00 – 18:00 Uhr

Wo?
Raum Cotton, 5. Etage,
max. 50 Teilnehmer

Zum Timetable (PDF, 462 KB)